Da ich mich für bessere Temperaturen für eine Wasserkühlung entschieden habe, musste auch ein neues Gehäuse her. Allerdings ließ sich dieses Vorhaben in meinem Silverstone FTZ01 nicht realisieren. Als Kompromiss zwischen guter und leiser Kühlung und Größe habe ich mich für einen 140mm Radiator entschieden. Jedoch wollte ich nicht auf den HTPC-Formfaktor verzichten, da mir ein herkömmlicher Tower einfach zu groß ist.

Wichtig bei der Suche war mir:
-Optisches Laufwerk
-Gute Belüftungsmöglichkeiten
-Ansprechendes und dezentes Äußeres
-Gute Verarbeitung
-Möglichst Kompakte Bauweise

Platz sollte sein für:
ITX-Board mit R7 1800X
1x 140mm NZXT Kraken X42v2
Vega 64 Air (Referenzkühler)
1x 3,5" HDD
1x 2,5" HDD
1x 5,25" Slimline Slot-In
SFX-PSU
1x 120mm Lüfter

Nach langer Suche bin ich dann auf die Marke Streacom gestoßen, die schon rein optisch sehr ansprechende Gehäuse anbietet. So habe ich mich in das F12CS mit 5,25"-Schacht verguckt. Das Gehäuse vereint so gut wie alles, was mir wichtig ist. Und doch war es für mich eine Überwindung ein Gehäuse jenseits der 200€ Marke zu kaufen.

Die Verpackung:
Das Gehäuse war gut verpackt und gegen Stöße geschützt. Nicht nur von Styropor gestützt, sondern auch an sich noch einmal umwickelt, sollte beim Transport nichts schief gehen. Das Zubehör hält sich in Grenzen, jedoch wird alles nötige Mitgeliefert. Dazu zählen die Installationsanleitung,eine Menge Schrauben und Abstandhalter für größere Mainboards als ITX.

Die Verarbeitung:
Das Gehäuse ist makellos verarbeitet. Es übertrifft in dieser Hinsicht sogar mein Silverstone FTZ01, das schon hochwertig verarbeitet ist. Das Streacom fühlt sich durch sein Aluminium absolut edel und hochwertig an. Es wackelt nichts, alles sitzt fest. Ich konnte auch keinerlei Spaltmaße ausmachen. Auch der Innenraum lässt bei der Verarbeitung keinerlei Wünsche offen. Die Lüftergitter sitzen fest und sehen ebenfalls sehr sauber aus. Das Gehäuse ist richtig stabil, steif und hat einen sicherem Stand. Hier spielt das F12CS in einer eigenen Liga. Sehr gut!

Die Installation:
Einer der wichtigsten Punkte ist der Einbau des Systems. Hier setzt Streacom auf einen Werkzeuglosen Umgang, wenn man das Gehäuse öffnen will. Die Befestigung des Deckels wird mittels ins Gehäuse eingearbeiteter Schrauben realisiert. Man dreht sie auf der Rückseite von Hand in die entsprechende Richtung und der Deckel hebt sich dadurch ein Stück an. Eine sehr simple Methode.
Der Einbau stellt sich dank mehr Platz einfacher dar, als beim Silverstone. Es ist genug Platz für alles was benötigt wird, von ITX bis ATX. Auch ein großes Netzteil und einige Lüfter finden hier Platz. Sind die Zwei Schienen an der Oberseite entfernt, ist alles gut zugänglich.

Die Festplatten werden vor dem Einbau an Leisten befestigt. Dann werden diese Leisten inklusive der Festplatten an der Halterung an der Gehäusewand mit Metallklammern festgeklemmt. Dies macht den Einbau und die Bestückungsmöglichkeit äußerst flexibel, leider aber auch recht fummelig. Teilweise ist die Befestigung sehr schwer, da sich die Klammern entweder nicht eindrücken lassen, oder beim befestigen wieder herausspringen. Eventuell wäre eine andere Methode besser geeignet. Sind sie allerdings richtig in Position, heben sie bombenfest.
Beim Einsetzen der Grafikkarte wird eine Abdeckung entfernt, die die Schrauben der PCIe-Slots an der Rückseite verdeckt. Diese sind mit dem Schraubendreher etwas schwierig zu erreichen, lassen sich allerdings leicht drehen. Dies sollte unbedingt vor dem EInbau der Lüfter oder anderer Komponenten auf der linken Seite passieren, da sonst eine der Schrauben verdeckt wird.
Einfach war die Installation des optischen Laufwerks. Hier muss man nur ein wenig darauf achten, den richtigen Abstand zur Front zu finden, da sonst der Knopf zum Auswerfen nicht betätigt werden könnte.
Ist alles eingebaut und angeschlossen, kann man nun ganz einfach den Deckel einsetzen und ihn wieder ebenso leicht verschrauben, wie man ihn vorher geöffnet hat.

Im Betrieb:
Wie zu erwarten , durch die großzügigen Lufteinlässe und Lüfterplätze, liegen die Temperaturen auf einem wesentlich angenehmeren Niveau als in meinem Silverstone (alleine schon aufgrund der Größe). Dadurch laufen die Lüfter auch langsamer und sind etwas leiser. Der Schalter lässt sich einfach betätigen, die USB-Anschlüsse sind einfach zu erreichen. Hier gibt es nichts zu meckern.

Fazit:
Den Kauf des F12CS von Streacom bereue ich definitiv nicht, wenngleich ein paar Sachen besser hätten gelöst werden können. Dabei handelt es sich aber um Meckern auf hohem Niveau, denn es bietet im Gegenzug eine hohe Verarbeitungsqualität, gepaart mit Flexibilität und Robustheit in einem kompakten HTPC Gehäuse, wie man es kaum woanders findet.

Selbst leistungsstarke Systeme können hier ein Zuhause finden und dennoch einen kühlen Kopf bewahren, denn von 120mm, über 140mm bis hin zu 280mm Radiatoren ist auch eine Wasserkühlung möglich. Von ITX bis ATX und GPUs bis 31cm Länge, nimmt dieses Gehäuse alles auf was man ihm vorsetzt. Das sind für mich erstklassige Eigenschaften, die die, im ersten Augenblick sündhaft teuren, 250€ wert sind.

Derzeit gibt es für mich kein besseres Gehäuse für einen High-End HTPC. Perfekt für Leute, die einen starken PC im Wohnzimmer haben wollen!